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Resilienz

Die Kunst des Wieder-Aufstehens.

Widerstand entsteht in uns automatisch, wenn die Gegebenheiten des Lebens mit der eigenen Vorstellung, wie diese sein sollten, nicht übereinstimmen.

Je größer dieser Unterschied, desto mehr ist man dagegen, dass die Dinge anders sind, wie wir sie uns gewünscht oder vorgestellt haben. Die Einstellung „So wie es jetzt ist, sollte es nicht sein.“ ist irrational und kostet sehr viel Energie.

Widerstand aufzugeben ist oft Schwerstarbeit, doch notwendig. Denn „dagegen sein“ blockiert die Energie, die Sie für eine mögliche Veränderung brauchen. Akzeptanz hat daher eine Schlüsselfunktion und ist eine Grundvoraussetzung für inneres Wachstum und Resilienz. Resilienz beschreibt die Qualität unserer Fähigkeit des „Wieder-Aufstehens.“ Wer sich in Akzeptanz übt, erzeugt damit eine positive Grundstimmung und wird zunehmend unabhängig von äußeren Widrigkeiten.

Resilienz entsteht, indem man sich grundsätzlich für das Leben entscheidet. Man trifft die klare Entscheidung, FÜR die Achterbahn, für das Oben UND das Unten zu sein. Achtsamkeit und Akzeptanz helfen dabei, mit dem gegenwärtigen Augenblick, dem Hier und Jetzt einverstanden zu sein. Wenn es gelingt, den Moment anzunehmen, wie dieser jetzt ist, kommt man in inneren Frieden.

Ich bin damit im Frieden, dass bestimmte Dinge (noch) nicht so sind, wie ich sie gerne hätte und arbeite daran, diese zu ändern. Gleichzeitig bin ich dankbar und glücklich für all das Schöne in meinem Leben und für das, was ich schon erreicht habe. Ich bin dankbar dafür, was ich erleben durfte, und nicht traurig darüber, dass es vorbei ist. Ich bin für den gegenwärtigen Moment und damit für das Leben.

Achtsamkeit

Der Begriff der Achtsamkeit hat in letzter Zeit an Popularität zugenommen, da die Konzentration auf das gegenwärtige Erleben und Tun nachweislich eine positive Wirkung auf die menschliche Psyche hat. Achtsamkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, sich vollkommen auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, ohne es zu bewerten.

Dieses Gewahrsein bezieht sich sowohl auf die innere Welt (Gedanken und Gefühle) als auch die äußere Welt (Sinneswahrnehmungen). In diesem Zustand der Präsenz fällt es leichter, Zugang zu seinen Ressourcen zu finden, man wird gelassener und effektiver. Zu Beginn des Erlernens von Achtsamkeit ist man zwar nicht vollkommen frei von belastenden bzw. sorgenvollen Gedanken, es reduziert sich jedoch zunehmend deren Bedeutung und damit ihr machtvoller Einfluss. Bei einem Sonnenuntergang im Urlaub fällt Achtsamkeit denkbar leicht. Jedoch diese Qualität in unseren oftmals herausfordernden Alltag zu integrieren, bedarf es bestimmter Methoden und viel Übung.

In einem Buch über Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie von Rebecca Crane wird der Nutzen und die Wirkung dieser Therapieform wie folgt beschrieben:

Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie eröffnet den Klienten die Möglichkeit, ihre Eindrücke erfahrungsnah, ungefiltert und ohne Bewertung zu verarbeiten. So hilft MBCT ( engl. Mindfulness Based Cognitive Therapy), die Beziehung mit schwierigen Gedanken und Gefühlen zu verändern und zu akzeptieren, und es wird möglich, mit Problemen auf neue und ungewohnte Weise zu arbeiten. (…) Achtsamkeit ist ein Aspekt einer Reihe alter spiritueller Traditionen. In der Tradition des Buddhismus ist sie ein integraler Bestandteil des Weges zum Verständnis der Ursprünge und zum Aufhören von Leiden; und sie ist ein Mittel, sich von dem Muster zu befreien, zu existierenden Schwierigkeiten und Schmerzen Leiden hinzuzufügen. Achtsamkeit befähigt uns so, die universellen Verletzlichkeiten und Schwierigkeiten, die zum Menschsein gehören, zu sehen und mit ihnen zu arbeiten. Achtsame Bewusstheit ist ihrem Wesen nach weder religiös noch esoterisch und potenziell für jeden zugänglich und anwendbar. Achtsamkeit ist die Bewusstheit, die sich einstellt, wenn wir in einer besonderen Weise auf Erfahrung achten: mit Absicht (die Aufmerksamkeit wird absichtlich auf bestimmte Aspekte der Erfahrung gerichtet), im gegenwärtigen Moment (wenn wir in Gedanken in die Vergangenheit oder in die Zukunft gehen, kommen wir wieder in die Gegenwart zurück) und ohne zu werten (der Prozess ist von einem Geist der Akzeptanz von allem, was auftaucht, getragen).